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2016Balkanreise – Tag 6
Der Tag heute hatte es in sich. Jetzt sitze ich irgendwo in der Nähe von Elbasan und freue mich auf mein Abendessen, das soeben am Benzinkocher vor sich hin köchelt. Der Tag heute war so heftig, dass ich kaum weiß wo ich anfangen soll. Ich probiere es mal ganz von vorne. Frühstück im Hotel ab 7 Uhr und dann wieder aufgesessen. Zuerst einen entspannten Anfahrtsweg auf Hauptstraßen, dann abgebogen auf eine Schotterstraße die ich richtig genussvoll unter die Räder genommen habe. Etwas Regen in der Nacht hat wohl hier und da ein paar Pfützen hinterlassen, aber dafür war die Temperatur angenehm und kaum Staub in der Luft. Als ich dann nach einiger Zeit eine schlammige Stellen vor mir hatte und ich mich durch eine Bachdurchfuhr gewagt hatte, dachte ich mir auf dem Berg der dahinter liegt wird der Weg wohl wieder besser werden. Das war im Nachhinein betrachtet eine klare Fehleinschätzung. Ich hasse Schlamm! Insbesondere wenn ich mein voll bepacktes Motorrad durch manövrieren muss und zwischenzeitlich mit Spurrinnen oder Auswaschungen zu kämpfen habe die tief genug sind um ein halbes Motorrad darin zu versenken und kaum etwas vom Weg übrig gelassen haben. In der ein oder anderen Situation hätte ich meinen Tiger gegen einen Esel eintauschen wollen. Aber ich bin aus der Sache wieder heil heraus gekommen und auch mein Motorrad hat keinen größeren Schaden davongetragen. Lediglich ein neuer Alukoffer ist leider notwendig geworden.
Für heute war damit meine Offroad-Leidenschaft definitiv gestillt und somit bin ich auf zugegeben extrem löchrigen Asphaltstraßen geblieben.
Bei all dem Abenteuer heute frage ich mich, wie in dieser wilden und ungezähmten Gegend Menschen leben können. Aber was braucht man schon wirklich zum Leben? Ist nicht all der Überfluss zu Hause manchmal mehr Ballast als Hilfe? Brauchen wir das wirklich alles, oder ist das iPad auf dem ich gerade schreibe nicht absolut entbehrlich? Ich habe auf viele Fragen die ich mir heute gestellt habe keine Antworten gefunden und ich denke die braucht es auch nicht immer. Wir sollten uns aber öfters fragen was für uns wirklich ist im Leben wichtig ist.