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2017Rumänienreise – Tag 15
Aus irgend einem nicht nachvollziehbarem Grund hat meine zauberhafte Gefährtin und beste Sozia überhaupt den Großteil der Nacht im Badezimmer verbracht. Bevor hier jemand denkt ich sei dafür verantwortlich, sei mir die Anmerkung gestattet dass der Grund dafür ein sich nach oben und unten entleerender Verdauungstrakt war. Somit haben wir uns entschlossen heute mal einen Tag (Zwangs-)Pause einzulegen. Also hab ich mit dem Hotelchef gesprochen, tatsächlich ein (anderes) Zimmer bekommen und alles einen Stock höher gepackt. Danach hat mich meine Liebste für den Nachmittag weg geschickt um ein wenig die Umgebung zu erkunden.
Bereits nach 15 Minuten viel mein Blick auf einen Wegweiser auf dem zu lesen stand „Schitul Sf. Ana“, was ich als eine der hl. Anna geweihten Kapelle oder Kirche zuordnete. Also bin ich kurzerhand abgebogen und etwas mehr als einen Kilometer auf der Schotterstraße gefahren. Vom Anblick der schmucken Kirche war ich echt überrascht und die zwei alten Damen die vor der Kirche saßen freuten sich über mein freundliches Grüßen. Ein paar Minuten später kam in der Kirche eine Klosterschwester auf mich zu und gab mir zu verstehen, dass sie mir den Altarraum in dem sich nur der Priester aufhält zeigen wolle. So hatte ich die Gelegenheit auch mal hinter den für die Allgemeinheit sichtbaren Bereich zu blicken und durfte auch von der Schwelle aus ein paar Fotos davon machen. Anschließend zeigte sie mir noch ein einzelnes Grab direkt neben der Kirche in dem soweit ich das verstanden habe der Erbauer/Gründer dieser Kirche liegt sowie ein kleinen Häuschen in dem er gelebt hat.
Im Anschluss durfte ich noch erleben was wohl echte rumänische Gastfreundschaft bedeutet. Obwohl wir uns nur über Gesten verständigen konnten, führte mich die Schwester in einen Speisesaal. Sie bedeutete mich zu setzen, brachte mir ein paar Minuten später eine würzig-gehaltvolle Hühnersuppe und gleich darauf wurde mir von der Köchin ein traditionelles rumänisches Gericht serviert, was für mich wie in Krautblätter gewickeltes Risotto aussah. Dazu den in Rumänien beliebten Polenta, etwas geräucherten Fisch und eine sahnig-frische Knoblauchcreme die dem ganzen eine sehr würzige aber echt leckere Note verlieh. Leider durfte ich die Schwester nicht fotografieren, aber nachdem ich alles aufgegessen hatte, lächelte die Köchin zufrieden in die Kamera.
Der weitere Weg führte mich wieder mal über wilde und nach dem reichlichen Regen der letzen Tage stellenweise auch rutschige Schotterwege, vorbei an einem ziemlich großen Männerkloster, durch wie fast schon gewohnt schöne Landschaft und schließlich über eine traumhaft asphaltierte Bergstraße zurück ins Hotel wo ich uns auf dem Balkon selbst eine bekömmliche Hühnersuppe kochte. Irgendwie muss ja meine Liebste wieder zu Kräften kommen, aber der Ausblick für morgen sieht mittlerweile wieder ganz gut aus.