Rumänienreise – Tag 5

Als ich heute zu schreiben beginnen wollte, hat uns ein Park-Ranger von unserem Zeltplatz auf 1350 Meter Seehöhe inmitten eines Nationalparks verjagt. Auf unsere freundliche Frage ob alles in Ordnung sei hat er uns ebenfalls freundlich aber doch bestimmt erklärt, dass wir hier nicht bleiben dürfen. Das Zelt war bereits aufgebaut und wir hatten bei durchaus kühlem Wind auch schon aus der Flasche geduscht. Aber was soll’s. Dann halt nochmal alles zusammen packen, einen Kilometer zurück fahren und zwischen anderen Zelten auf einem dafür vorgesehenen Platz aufbauen. Jetzt wird es schon richtig feucht-kühl draußen und somit schreib ich heute im Zelt und nicht wie üblich unter freiem Himmel mit einer Pfeife im Mundwinkel.

Heute haben wir bereits am Vormittag Corvin Castle besucht. Ein beeindruckendes Schloss, welches recht gut in Schuss gehalten wird und ein echter Touristenmagnet ist. Anschließend weiter nordwärts über zum Teil echt schöne Straßen welche sich jedoch auch Abschnittsweise erst im Bau befinden. Hinter der nächsten Kurve kann in Rumänien immer eine Überraschung auftauchen.

Vor ein paar Tagen hat uns ein Einheimischer den Tipp gegeben die „Bärenhöhle“ zu besuchen und uns netter Weise auch gleich auf der Karte gezeigt wo wir diese finden. Ehrlich gesagt hab ich mir davon nicht besonders viel erwartet, wurde dann aber richtig überrascht. Es handelt sich dabei um eine riesige und beeindruckende Tropfsteinhöhle bei der im Eingangsbereich tatsächlich Knochen von erlegten Beutetieren liegen. Am letzten Ende der Höhle kann man sogar noch das Skelett eines Bären bestaunen, genau so wie der Bär anscheinend verstorben ist.

Am Rückweg von der Höhle sind wir noch bei einer auf einem kleinen Hügel gelegenen kleinen Holzkirche stehen geblieben. Vollständig aus fast schwarz verwitterten Holzbalken erbaut und mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Leider war die Kirche verschlossen und so konnten wir lediglich einen Blick durch ein Seitenfenstern erhaschen. Aus irgend einem Grund hab ich spontan meine Hand an die schweren Holzbalken der Kirche gelegt und dabei das Gefühl gehabt dieses Gebäude hätte wohl eine Menge zu erzählen. Gleichzeitig überkam mich ein Gefühl von Frieden und Gelassenheit. Ich hoffe ich kann etwas davon auch in den Alltag mit nach Hause nehmen.